8 October 2025
Keine Bühne für Shalicar in Düsseldorf. Jetzt und in Zukunft: Verhindern Sie den Auftritt des Sprechers der israelischen Armee!

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Keller,

sehr geehrte Damen und Herren der Stadtverwaltung Düsseldorf,

mit Entsetzen müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass dem Sprecher des israelischen Militärs, Herrn Arye Sharuz Shalicar, am 09. Oktober 2025 im Leo-Baeck-Saal eine öffentliche Plattform für einen Vortrag geboten werden soll.

Wir wenden uns an Sie, um entschieden gegen diese Veranstaltung zu protestieren und fordern die Stadt Düsseldorf auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diesen Auftritt zu verhindern.

Herr Shalicar ist nicht nur offizieller Vertreter einer Armee, die durch die Vereinten Nationen (September 2025) des Völkermords in Gaza für schuldig befunden wurde – er ist selbst durch wiederholte hetzerische und menschenverachtende Äußerungen aufgefallen, die die Kriegsverbrechen der israelischen Streitkräfte rechtfertigen.

Es ist untragbar, dass einer solchen Person in Deutschland eine Bühne geboten wird.

Die israelische Militäroffensive in Gaza hat nachweislich folgende Kriegsverbrechen verübt, dokumentiert durch UN-Organisationen, Amnesty International und Human Rights Watch:

Über 71.000 Menschen wurden getötet, darunter mehr als 20.000 Kinder. Die Tötungsrate ist eine der höchsten in modernen Konflikten.

Andere Quellen sprechen von über 680.000 getöteten Zivilisten durch Israel.

Die vorsätzliche Abriegelung von Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten wurde vom Internationalen Gerichtshof (IGH) als plausibler Akt des Völkermords eingestuft. Über 500.000 Menschen stehen unmittelbar vor dem Verhungern.

Über 70 % aller Wohngebäude, sämtliche Universitäten und die Mehrheit der Krankenhäuser wurden gezielt bombardiert – ein klarer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht.

Wiederholte Luftangriffe auf UNRWA-Schulen, Zelte von Vertriebenen und sogenannte "Sicherheitszonen" belegen die systematische Missachtung des Völkerrechts.

Deutschland hat als Unterzeichner der Genozid-Konvention die rechtliche und moralische Pflicht, solche Verbrechen zu ahnden – nicht sie durch öffentliche Auftritte ihrer Vertreter zu normalisieren. Die Einladung von Herrn Shalicar sendet ein fatales Signal an die Opfer dieser Kriegsverbrechen und an die internationale Gemeinschaft.

Wir fordern Sie daher auf:

Es darf nicht sein, dass in Deutschland Täter und Propagandisten von Völkermord eine Bühne erhalten, während gleichzeitig migrantische und palästinensische Communitys mundtot gemacht werden.

Arye Shalicar arbeitet offiziell für das israelische Ministerium der Nachrichtendienste. Seine Funktion ist es, das Sprachrohr israelischer Propaganda im deutschsprachigen Raum zu sein.

Um die völkerrechtswidrige israelische Besatzung gegen Kritik abzuschirmen, werden alle Stimmen, welche begründete Kritik äußern, als "antisemitisch" diffamiert. Neben den palästinensischen Opfern sind das vor allem Migrant:innen, Muslim:innen, Akadamikeri:nnen, Linke und alle jüdischen Stimmen, die sich gegen das brutale israelische Regime aussprechen. Das Erbe der Shoah lehrt uns aber: Wer Kritik an Menschenrechtsverbrechen mundtot macht, macht sich selbst mitschuldig. Täter dürfen nicht hofiert, sondern müssen konsequent rechtlich verfolgt werden.

Es ist unser aller Pflicht, unsere Stimmen zu erheben für diejenigen, welche entrechtet, ermordet und zum Schweigen gebracht werden. Denn angesichts des barbarischen Völkermordes in Gaza und der ethnischen Säuberung des Westjordanlandes bedeutet Schweigen unweigerlich Komplizenschaft.

Wir erwarten Ihre umgehende Reaktion und konkrete Schritte zur Verhinderung dieser Veranstaltung.

Mit dringenden Grüßen

Alle Unterzeichnenden

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  1. BELEN, Berlin
  2. Aktionsgruppe Palästina
  3. Madleen, selbstständig, Berlin
  4. Karin Bußmann, Winsen
  5. Franziska Schmidt, Hamburg
  6. Natascha Nießen, Geriatric nurse, Global Sumud Flotilla, Geilenkirchen
  7. Emine Akinci, Breuberg
  8. Mirza Makic, Meersburg
  9. Nina Scharf, Cuxhaven
  10. Susanne Maisel, Gemünden A. Main
  11. Luisa Schwarz, Koblenz
  12. Clara Bittner, Student, Berlin
  13. Claudia Winzen, Neuss
  14. Cornelia Götz, 92358
  15. Sunna Keles, juristische Referentin, Senatsverwaltung für Partizipation, Integration und Migration, Berlin
  16. Rosa Schwab, Frankfurt Am Main
  17. Anna Müller, Berlin
  18. Derya Dilek
  19. Lea Brendel, Pößneck
  20. Amélie Härich
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  1. Venoza, Bonn
  2. Moritz Riedacher, pigeon keeper, PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ-Tierschutzpartei, Stuttgart
  3. Lara Weber, Düsseldorf
  4. Emina Bajrami, Laatzen
  5. Elisabeth Magamadov, Nurse, None, Berlin
  6. Nora Berisha, Zürich
  7. Hoda El-Khatib
  8. Besiana, 34369, Hofgeismar
  9. Rolla Freije, Angestellte, Berlin
  10. Erleta, Köln
  11. Brezare Ibrahimi
  12. Anna-Luise Scheibler, Physiotherapie, Mainz
  13. Saskia Riemer, Mainz
  14. Yasin Ince, Stift 1, Salzgitter
  15. Ashna Afzal, Hannover
  16. Sonia Shamsuddoha, 53225, Bonn
  17. Aysenur Atalay, Nürnberg
  18. Dr. Nizameddin Ayik, Zahnarzt, Bayreuth
  19. Xhibril, Unternehmer, Berlin
  20. Lyndall Diedrich, Göttingen